Hände gut, alles gut

Die Unfallversicherung "AUVA" initiierte kürzlich eine Kampagne zugunsten unserer Hände. Unter dem Motto "Hände gut, alles gut" weist die Versicherung darauf hin, dass der Schutz der Hände hohe Priorität genießen sollte. Vor allem im Berufsleben lauern Gefahren.

Hand in Hand durch das Leben
Wir legen Hand an, gehen Hand in Hand durch das Leben und betrachten unsere Fingerfertigkeiten mit Stolz. Unsere Hände erlauben uns, Geige zu spielen, einen Babykopf zu streicheln oder Briefmarken zu sortieren. All dies gerät durch unachtsamen Umgang mit Werkzeugen, Maschinen oder Küchenmessern in Gefahr. Die Kampagne der AUVA möchte die aktuellen Unfallzahlen zum Anlass nehmen, um das Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen. Vor allem am Arbeitsplatz, aber auch im Haushalt oder Hobbykeller sind die Hände in besonderem Maße gefährdet. Um die Unfallzahlen zu senken, sollte jeder
  • aufmerksam bei der Sache sein
  • die geltenden Sicherheitsvorschriften beachten
  • Erste-Hilfe-Regeln kennen
  • wissen, wo der Betriebs-Verbandskasten ist.
Mehr als 41 Prozent aller gemeldeten Arbeitsunfälle betreffen die Hände. Jeder Unfall bedeutet statistisch gesehen einen Ausfall von 12,3 Arbeitstagen durch Krankschreibungen. Das bedeutete im Jahre 2013 zusammengerechnet 474.859 Krankentage allein in Österreich. Daraus entstanden Folgekosten von 309 Millionen Euro pro Jahr. Für die AUVA bedeutete das Auszahlungen von Versicherungsleistungen in Höhe von 146 Millionen Euro allein durch Handverletzungen. Jeder Arbeitsunfall, der eine Handverletzung zur Folge hat, schlägt somit statistisch mit 7.778,00 Euro Kosten zu Buche.

Schadensminderung ist möglich
Ein gesamtwirtschaftlicher Schaden in Höhe von 309 Millionen Euro allein durch Handverletzungen ist beachtlich. Vor allem in Metallberufen, in Bauberufen, verwandten Beschäftigungsfeldern sowie in der Gastronomie und im Lebensmittel verarbeitenden Gewerbe sind Unfälle mit Handverletzungen zu vermelden. Der Spitzenreiter bei den behandlungsbedürftigen Handverletzungen ist die Schnittverletzung durch ein Messer. Zu momentaner Unachtsamkeit im Beruf können viele Faktoren beitragen:
  • persönliche Probleme
  • zu viel Routine bei einzelnen Arbeitsabläufen
  • Ablenkung durch andere Mitarbeiter
  • Erschöpfung und dadurch bedingter Konzentrationsmangel
  • ungeeignete Kleidung
  • Schlafmangel
  • oder hoher Erfolgsdruck
können Auslöser von Unachtsamkeit sein. Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung der Arbeitswelt bedeutet nicht notwendigerweise ein geringeres Gefahrenpotenzial für die Hände. In einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt sind die Anforderungen an den Einzelnen gewachsen. Es kommt dadurch immer öfter zu Stresserkrankungen, psychischem Druck oder Burn-out-Erkrankungen. Eine unbekannte Zahl von Mitarbeitern behelfen sich mit dem Trinken von Alkohol oder der Einnahme von Medikamenten wie Wachmachern, leistungsstärkenden Koffein-Präparaten oder Drogen. Diese Faktoren beeinträchtigen nicht nur die Wahrnehmung. Sie erhöhen auch die Unfallgefahr.


Ärzte: Dr. Dietmar Hager | Mikrochirurgie und Handchirurgie | Linz


27.10.2014 @ 10:13